14. – 25. Januar 2019
Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen – Ausstellung des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung Nürnberg
Die Wanderausstellung des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung Nürnberg setzt sich mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach der Entdeckung der neonazistischen Terrorgruppe im November 2011 auseinander.
Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biografien der Mordopfer Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.
Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Verurteilten werden skizziert. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde, sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex.
Zum Schluss kommen Angehörige der Ermordeten zu Wort. Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach der Entdeckung des NSU, kommentieren den Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.